🕯️ Bens fliegende Laterne 🦇

Es war ein milder Herbstabend, die Blätter tanzten leise im Wind 🍂, und der Himmel färbte sich langsam nachtblau. Ich saß mit meiner Großmutter Flora auf einem gemütlichen Ast unserer alten Eiche. Sie erzählte mir eine Geschichte über einen Glühwürmchenkönig, der eine Laterne aus Sternenstaub gebaut hatte – und da hatte ich plötzlich eine Idee: Ich wollte auch eine Laterne bauen! Eine, die nicht nur leuchtet, sondern sogar fliegt. Eine richtige fliegende Laterne.

„Eine fliegende Laterne?“, fragte Flora schmunzelnd. „Das klingt nach einem wunderbaren Abenteuer.“ Ich fühlte, wie mein Herz vor Aufregung hüpfte. Wenn ein Glühwürmchen das konnte, dann ich doch auch – oder?

Am nächsten Abend machte ich mich auf die Suche nach Materialien. Ich fand ein Stück zarte Birkenrinde, ein fast perfektes Spinnennetz, ein bisschen trockenes Moos und – das Beste überhaupt – ein kleines Glühwürmchen namens Lupi ✨. Er blinkte so neugierig, dass ich ihn sofort fragte, ob er mitmachen wollte.

„Ich leuchte für deine Laterne – aber nur, wenn sie auch richtig fliegt!“, sagte Lupi mit einem frechen Flackern.

Max, mein frecher Bruder, wollte natürlich auch mithelfen. „Ich mache deine Laterne so stark, dass sie sogar gegen den Wind fliegt!“, rief er ganz aufgeregt und flatterte wild um mich herum. Dann schnappte er sich das Moosstück, das eigentlich an die Laterne sollte – und knotete es voller Eifer an seinen eigenen Schwanz! Ich blinzelte verdutzt. „Ähm... Max? Das Moos soll nicht mit DIR fliegen.“ Max kicherte nur: „Na gut, dann eben beim nächsten Versuch!“

Zum Glück half mir auch meine Schwester Lara. Sie war viel ruhiger als Max und wusste genau, wie man filigrane Dinge zusammenbaut. Gemeinsam bastelten wir die Laterne – Lupi bekam einen sicheren Platz in der Mitte, wo er leuchten konnte wie ein kleiner Mond 🌕.

„Sieht aus wie eine Mini-Mondrakete“, kicherte Mia. „Oder wie ein Kunstprojekt mit Flügeln“, fügte sie hinzu. Ich aber war stolz wie ein kleiner König.

Dann kam der große Moment. Ich flatterte mit der Laterne in den Nachthimmel, mein Herz klopfte wie verrückt. Ich atmete tief ein, zählte bis drei… und ließ sie los.

Die Laterne flatterte ein Stück – und stürzte dann direkt in einen Busch. Lupi kicherte: „Naja, das war wohl der Probeflug.“ Ich seufzte. „Ich glaub, sie ist eher eine Sturzlaterne…“

Doch ich gab nicht auf. Beim zweiten Versuch wartete ich auf eine kleine Windböe, hob sie vorsichtig an – und diesmal stieg sie tatsächlich in die Höhe! Sie flatterte in weiten Kreisen über den Teich, spiegelte sich glitzernd im Wasser und leuchtete dabei wie ein schwebender Stern.

Alle aus meiner Familie kamen herbeigeflogen. Die jungen Fledermäuse staunten, Max rief: „Seht her, das ist Bens fliegende Laterne!“, als wäre er der Erfinder gewesen. Typisch Max.

Wir saßen auf unseren Ästen und sahen zu, wie die Laterne langsam an einem hohen Ast hängen blieb und weiterleuchtete, ganz ruhig, ganz hell.

„Weißt du, Ben“, sagte Flora leise, „manchmal reicht eine kleine Idee und ein bisschen Mut, um die Nacht zum Leuchten zu bringen.“

Ich kuschelte mich an sie und flüsterte: „Und ein Glühwürmchen wie Lupi.“

Lupi blinkte zufrieden: „Morgen fliegen wir wieder. Vielleicht bauen wir dann gleich ein ganzes Leucht-Orchester.“ 🎶

Ich musste lachen. Die Nacht war so schön, so klar, so voll von Möglichkeiten. Und ich hatte etwas geschaffen, das die Dunkelheit heller machte.

Ich glaube, das war einer meiner mutigsten Momente.

Und jetzt? Jetzt kuschle ich mich in mein Blätternest und träume von fliegenden Lichtern, tanzenden Glühwürmchen und der nächsten großen Idee.

Gute Nacht, du da draußen. Vielleicht baust du ja auch mal eine fliegende Laterne. 💫