🌟 Der verlorene Wunschzettel – eine Reise zu den Sternen✨

Ein leuchtender Zettel treibt durch die Winternacht – und wir entdecken, dass darauf ein ganz besonderer Wunsch steht: nicht nach Spielsachen, sondern nach Glück. Gemeinsam mit Luna, Hugo, Pic und Pac mache ich mich auf, den verlorenen Wunschzettel wieder zu den Sternen zu schicken. Doch der Weg ist kalt, weit – und voller Überraschungen… 🌙 Ob der Weihnachtsmann ihn rechtzeitig findet? Eine Gute-Nacht-Geschichte voller Magie, Freundschaft und dem Zauber echter Wünsche.

© Wowbook – Ben die Fledermaus

12/20/20254 min read

Die Nacht lag still über dem Park von Schnabelstadt. Der Schnee glitzerte im Mondlicht, und der Wind wehte sanft durch die kahlen Äste der Bäume. Ich flatterte langsam über die Wiese, eingehüllt in die winterliche Ruhe. Alles fühlte sich friedlich an – bis mir etwas Helles vor die Nase flatterte.

Es war kein Schneeflockenlicht, kein glitzernder Eiskristall. Nein, es war ein Stück Papier, das der Wind vor mir hertrieb. Neugierig schnappte ich danach und hielt es mit meinen Krallen fest.

„Was hast du da?“, fragte eine leise Stimme. Es war Luna, die Nachtfalterin. Ihre Flügel schimmerten silbern, während sie neben mir schwebte.

„Es ist… ein Zettel“, murmelte ich und faltete ihn vorsichtig auf. Und tatsächlich – es war ein Wunschzettel. Kinderschrift, krakelig, mit bunten Zeichnungen am Rand.

„Lieber Weihnachtsmann,“ stand darauf, „ich wünsche mir, dass meine Oma nicht mehr traurig ist und dass wir dieses Jahr zusammen Weihnachten feiern.“

Mein Herz klopfte. „Das ist kein gewöhnlicher Wunschzettel.“

Luna nickte ernst. „Wenn der nicht beim Weihnachtsmann ankommt, geht ein sehr wichtiger Wunsch verloren.“

In diesem Moment hüpfte jemand mit einem lauten Platsch aus einer Schneeverwehung: Hugo, der Frosch. Er war über und über weiß bepudert. „Was macht ihr hier? Ich habe euch schon überall gesucht.“

„Wir haben etwas Wichtiges gefunden“, erklärte ich und zeigte ihm den Zettel.

Hugo las langsam, dann schnaufte er. „Das muss sofort weiter. Aber wie? Der Weihnachtsmann ist weit weg, und wir haben keine Adresse.“

Noch bevor wir eine Antwort fanden, hörten wir zwei Stimmen gleichzeitig quieken: „Wir helfen! Wir helfen!“

Pic und Pac, die Eichhörnchengeschwister, sprangen von einem Ast herunter und landeten im Schnee. Ihre Schwänze standen wie kleine Fahnen in die Höhe. „Was habt ihr? Was habt ihr?“

„Einen Wunschzettel“, erklärte Luna. „Und wir müssen ihn zum Weihnachtsmann bringen.“

Pic rieb sich die Pfoten. „Kein Problem. Wir laufen, bis wir ihn finden.“

Pac schüttelte den Kopf. „Der wohnt am Nordpol. Das dauert ewig.“

„Dann brauchen wir einen anderen Weg“, überlegte ich.

Wir setzten uns im Kreis und starrten auf den Zettel. Der Wind spielte an den Ecken, als wolle er uns etwas zuflüstern.

„Vielleicht…“, begann Luna vorsichtig, „…müssen wir den Zettel nicht zum Weihnachtsmann bringen. Vielleicht müssen wir ihn zu den Sternen schicken. Die finden immer den Weg.“

„Zu den Sternen?“, wiederholte Hugo skeptisch. „Die sind ziemlich weit oben.“

Ich spürte, wie eine Idee in mir wuchs. „Aber vielleicht können wir ihn hinauftragen. Ich kann hoch fliegen. Luna kann leuchten. Ihr alle könnt helfen, ihn bis in den Himmel zu schicken.“

Pac sprang aufgeregt. „Das klingt nach einem Abenteuer!“

„Ein kaltes Abenteuer“, murmelte Hugo, „aber ein wichtiges.“

Wir machten uns auf den Weg.

Der Plan war einfach: Wir mussten den höchsten Punkt des Parks erreichen – die Klippe am Rand von Schnabelstadt. Dort, wo die alten Felsen in den Himmel ragten, sollte der Wind stark genug sein, den Wunschzettel bis zu den Sternen zu tragen.

Doch der Weg war nicht einfach. Der Schnee lag hoch, der Wind wurde stärker, und zwischen den Bäumen knackten Äste.

Pic und Pac hüpften tapfer voran, doch manchmal versanken sie fast bis zu den Ohren im Schnee. Hugo sprang hinterher, seine Beine spritzten weiße Wolken in die Luft. Luna flatterte knapp über uns, ihr Leuchten wies uns den Weg. Ich flog hoch und hielt den Wunschzettel fest an mich gedrückt.

Plötzlich raschelte es hinter uns. Ein Schatten huschte durch die Büsche.

„Was war das?“, flüsterte Pac und drückte sich an seinen Bruder.

Wir hielten den Atem an. Aus dem Dunkel tauchte ein Fuchs auf – doch nicht Finn, unser Freund. Nein, es war ein wilder, hungriger Fuchs, dessen Augen im Mondlicht funkelten.

„Was habt ihr da?“, knurrte er. „Sieht nach etwas Leckerem aus.“

„Es ist kein Essen“, rief Hugo mutig. „Es ist ein Wunschzettel.“

Der Fuchs grinste. „Wünsche machen nicht satt.“

Ich wusste, dass wir vorsichtig sein mussten. „Aber Wünsche machen glücklich. Und ein glücklicher Park bedeutet genug zu fressen für alle.“

Der Fuchs blinzelte, als wüsste er nicht, was er davon halten sollte. Dann schnaubte er und trottete davon. „Verrückte Tiere. Viel Spaß mit eurem Papier.“

Wir atmeten erleichtert auf.

Endlich erreichten wir die Klippe. Der Wind peitschte uns entgegen, heftig und kalt. Unter uns lag Schnabelstadt, die Lichter funkelten wie ein Teppich aus kleinen Kerzen. Über uns spannte sich der Himmel, schwarz und voller Sterne.

„Hier ist der richtige Ort“, flüsterte Luna.

Ich nahm den Wunschzettel, hielt ihn vorsichtig hoch. „Aber er darf nicht einfach fortfliegen. Wir müssen ihn gemeinsam schicken, mit all unserer Kraft.“

Wir stellten uns nebeneinander. Hugo stemmte sich mit seinen kräftigen Beinen ab. Pic und Pac hielten einander an den Pfoten. Luna breitete ihre Flügel aus, ihr Leuchten wurde heller. Und ich hielt den Zettel, so fest wie nie zuvor.

„Bereit?“, fragte ich.

„Bereit“, flüsterten alle.

Wir ließen den Wunschzettel los.

Der Wind griff ihn, hob ihn hoch. Erst taumelte er, dann fing er sich, getragen von einer unsichtbaren Hand. Lunas Licht leuchtete ihm nach, ich flatterte daneben und half, ihn zu heben. Hugo sprang hoch und schubste ihn noch ein Stück weiter. Pic und Pac wedelten mit ihren Schwänzen, sodass eine kleine Böe entstand.

Der Zettel stieg höher, höher, immer weiter, bis er über den Wipfeln schwebte. Und dann – als hätte ein Stern ihn gerufen – glühte er auf und verschwand in der Dunkelheit.

Einen Moment lang war alles still. Dann schien es, als funkelte ein Stern heller als die anderen.

„Er ist angekommen“, flüsterte Luna.

Wir sahen hinauf, und unsere Herzen waren leicht.

Auf dem Rückweg waren wir müde, aber glücklich.

„Glaubt ihr, der Weihnachtsmann hat den Zettel jetzt?“, fragte Pic.

„Bestimmt“, antwortete ich. „Und er wird dafür sorgen, dass der Wunsch erfüllt wird.“

Pac gähnte. „Vielleicht wünscht er uns auch ein paar warme Decken.“

Hugo lachte leise. „Oder ein heißes Schlammbad.“

Luna sah zu den Sternen. „Oder einfach nur, dass wir alle zusammen sind. Das ist das schönste Geschenk.“

Als wir schließlich im Park ankamen, war der Schnee ganz still. Nur unsere Spuren führten durch die Nacht. Wir kuschelten uns in ein trockenes Laubbett und ließen die Augen zufallen.

Und ich dachte: Manchmal sind es die kleinsten Botschaften, die den größten Weg gehen.

Gute Nacht, kleiner Abenteurer. Und denk daran: Wünsche, die von Herzen kommen, finden immer ihren Weg – auch wenn sie einmal verloren gehen. 🌟✨