🛠️ Karlo und die wackelige Erfindung 💦
Karlo, der Erfinderkäfer mit der dicken Brille, hat eine neue Maschine gebaut – und ich soll der Testflieger sein. Was kann da schon schiefgehen, wenn Spinnfäden, Schneckenhäuser und ein Propeller aus Distelblättern im Spiel sind? Ob Karlo am Ende doch ein echter Erfinder ist? Eine Gute-Nacht-Geschichte voller wilder Ideen, Bauchplatscher, Lacher – und einer ganz besonderen Erkenntnis.
© Wowbook – Ben die Fledermaus
11/8/20253 min read


Manchmal, wenn der Park von Schnabelstadt still und dunkel ist, hört man ein leises Klappern, Klopfen und Rattern. Dann weiß man: Karlo, der Käfer, ist wieder am Werk.
Karlo war nämlich nicht irgendein Käfer. Er war ein Erfinder. Zumindest nannte er sich so. Er trug immer eine dicke, große Brille und schob sie ständig mit seinem Fühler hoch, wenn er überlegte.
„Ben!“, rief er eines Abends, als ich gerade gemütlich von einem Ast baumelte. „Heute ist es soweit. Meine größte Erfindung aller Zeiten ist fertig.“
Ich flatterte neugierig herunter. „Und was ist es?“
Karlo strahlte. „Eine Flügelverstärkungsmaschine! Damit kannst du schneller fliegen als je zuvor – sogar gegen den Wind. Kein einziges Glühwürmchen wird dir mehr entkommen.“
Das klang spannend. Aber Karlo hatte schon einmal eine „Regenbogendusche“ gebaut, die allen Tieren das Fell kunterbunt färbte. Und die „Selbst-sammelnde Vorratskiste“, die am Ende alle Eicheln von Pic und Pac in den Teich kippte. Ich war also vorsichtig.
„Zeig mal“, sagte ich.
Karlo führte mich zu einem kleinen Apparat aus Zweigen, Spinnfäden und Schneckenhäusern. In der Mitte ragte ein winziger Propeller aus Distelblättern. „Du musst dich nur hier hinstellen“, erklärte er, „und dann drückst du den Hebel.“
„Und was passiert dann?“
„Dann… wirst du fliegen wie der Wind!“
Ich stellte mich vorsichtig auf die Plattform. Karlo drückte den Hebel. Rums! – die Maschine ruckelte, knarrte und begann zu vibrieren. Der Propeller drehte sich wie wild.
„Ähm, Karlo?“, rief ich nervös.
„Alles läuft nach Plan!“, jubelte er.
Doch plötzlich machte es Ratsch! – und anstatt dass ich schneller flog, wirbelte mich die Maschine im Kreis. Erst langsam, dann schneller, bis mir schwindlig wurde.
„Karlooo!“, quietschte ich.
„Moment… ich glaub, das war der falsche Hebel…“
Plopp! – Mit einem Mal schoss ich in die Luft, überschlug mich drei Mal und landete kopfüber in Hugos Teich.
„Na bravo“, quakte Hugo und fischte mich lachend heraus. „Sieht ganz so aus, als fliegt hier eher die Erfindung davon als du.“
Karlo kam angerannt, schnaufend und mit hängenden Fühlern. „Oh nein, es tut mir so leid, Ben. Ich wollte, dass du stolz auf mich bist.“
Ich schüttelte das Wasser aus meinem Fell. „Ach Karlo, es war ein bisschen wild… aber irgendwie auch lustig.“
In diesem Moment hörten wir ein leises Rumpeln. Die Maschine stand noch am Ufer – und wackelte gefährlich. „Oh-oh“, murmelte Hugo.
Dann machte es Rums! – und die Flügelverstärkungsmaschine zerfiel in alle ihre Einzelteile. Spinnfäden klebten an Ästen, Schneckenhäuser kullerten ins Gras, und der Propeller landete auf Iggys Stacheln.
„Autsch!“, rief Iggy, „ich bin doch kein Werkzeugkasten.“
Alle Tiere versammelten sich und starrten auf das Chaos. Für einen Moment war Karlo still. Dann seufzte er. „Ich bin wohl kein richtiger Erfinder.“
Doch Luna flatterte näher und lächelte. „Aber Karlo, ohne dich hätten wir nie so gelacht.“
„Und schau mal“, meinte Tina, die Tausendfüßlerin, und zeigte auf die Überreste der Maschine. „Aus den Spinnfäden können wir ein richtig starkes Kletternetz machen.“
Pic und Pac schnappten sich gleich ein paar der Schneckenhäuser. „Die sind perfekt, um unsere Eicheln zu verstecken.“
Emma, die Eule, nickte weise. „Manchmal ist eine Erfindung nicht das, was du geplant hast – sondern das, was alle daraus machen.“
Karlo blinzelte, seine Fühler richteten sich wieder auf. „Meint ihr das ernst?“
„Natürlich“, grinste ich. „Deine Erfindung hat uns zusammengebracht. Und das ist doch die größte Erfindung überhaupt.“
Am Ende des Abends war der Teich mit neuen Spinnfäden gesichert, Pic und Pac hatten neue Schatztruhen, und Iggy rannte stolz mit einem Propeller auf dem Rücken herum.
Karlo setzte sich zu uns, rückte seine dicke Brille zurecht und lächelte. „Na gut. Vielleicht war’s diesmal nichts mit der Flügelverstärkung. Aber wartet nur – meine nächste Erfindung wird perfekt.“
„Oh je“, murmelte Hugo. „Dann halt ich schon mal Platz in meinem Teich frei.“
Wir lachten alle zusammen, und für einen Moment war der ganze Park voller Freude.
Gute Nacht, kleiner Abenteurer. Und denk daran:
Auch wenn etwas schiefgeht, kann dabei oft etwas Schönes entstehen. 🌟
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