Ben & Hugo: Der verschwundene Sprung 🐸🦇

In dieser nächtlichen Geschichte verliert Hugo, der Frosch, seinen Sprung – doch mit Bens Hilfe begibt er sich auf eine mutige Suche durch den Park. Eine liebevoll erzählte Gute-Nacht-Geschichte über Selbstvertrauen, Freundschaft und kleine Wunder.

© Wowbook – Ben die Fledermaus

8/16/20253 min read

Pssst … heute erzähl ich euch von einer Nacht, die mit einem gewaltigen Platscher begann. Ich, Ben, war gerade dabei, durch die stille Dunkelheit über den Teich zu gleiten, als ich etwas hörte, das klang wie ein riesiger Tropfen Wasser – nur viel lauter. Platsch! 💦

„Hugo?!“, rief ich und landete auf einem Seerosenblatt. Dort saß er – mein Freund Hugo, der dicke grüne Frosch mit der krächzenden Stimme – und sah ziemlich bedrückt aus.

„Ich kann nicht mehr springen!“, jammerte er.

„Was meinst du damit?“, fragte ich und flatterte näher.

„Ich hab’s versucht … ich bin einfach umgekippt wie ein nasser Sack! Mein Sprung ist weg!“

Oh je. Für einen Frosch war das ziemlich schlimm. Hugo ohne seinen Sprung – das war wie ein Käfer ohne Beinchen oder ich ohne meine Flügel.

„Vielleicht ist dein Sprung ja nur … versteckt?“, schlug ich vor. „Komm, wir suchen ihn.“

Hugo blinzelte. „Du meinst, als wäre mein Sprung einfach weggeflogen?“

„Wer weiß“, grinste ich. „In dieser Nacht ist alles möglich.“

So begannen wir unsere Suche – durch Schilf und über Steine, an quakenden Freunden vorbei, die Hugo neugierig hinterher sahen.

„Du siehst aber gar nicht aus wie ein Frosch ohne Sprung“, meinte ein junger Teichmolch. „Du siehst aus wie ein Held auf einer Mission.“

Hugo lächelte zum ersten Mal. „Ein Held, hm?“

„Genau!“, sagte ich. „Und Helden geben nie auf.“

Wir durchquerten den nassen Moosweg, wo die Glühwürmchen wie winzige Laternen über dem Wasser tanzten. Dort trafen wir auf die Libellenkönigin Lys, die gerade ihren silbernen Flügel polierte.

„Ein verlorener Sprung?“ fragte sie. „So etwas Seltenes habe ich lange nicht gehört.“

Sie drehte sich langsam in der Luft. „Manche sagen, der Sprung lebt in der Erinnerung. Vielleicht ist er dort, wo du ihn das erste Mal gespürt hast?“

Hugo runzelte die Stirn. „Das war beim alten Baumstumpf hinter dem Brombeerbusch …“

„Dann gehen wir dahin!“, rief ich und flatterte voraus.

Der Weg war nicht leicht. Ein alter Ast versperrte uns den Durchgang, und Hugo musste sich durch eine Engstelle quetschen. Sein Quaken wurde immer leiser. „Ich glaube nicht mehr daran, Ben … ich bin einfach kein Sprung-Frosch mehr.“

„Unsinn“, sagte ich. „Du bist Hugo. Und Hugo gibt nicht auf.“

Beim alten Baumstumpf setzten wir uns hin. Der Mond spiegelte sich im Wasser. Ich erzählte ihm eine Geschichte – von meinem allerersten Flug, wie ich fast nicht den Mut gefunden hatte. Wie mein Papa Viktor mir half. Wie ich gestolpert bin und trotzdem weitergemacht habe.

„Und weißt du was?“, fragte ich. „Auch wenn du heute nicht springst – du bist mein Freund. Und das ist das Wichtigste.“

Hugo sah mich an, und seine Augen glänzten im Mondlicht.

Dann, ganz leise, sagte er: „Vielleicht … vielleicht kann ich es doch noch einmal versuchen.“

Er stand auf. Schaute über den Teich. Atmete tief ein. Und dann – sprang er. 🐸💨

Nicht ganz so hoch wie früher, aber kraftvoll und mit einem kleinen Quieklaut, der wie ein Lachen klang.

„Da ist er!“, rief ich und drehte eine kleine Flugrolle.

Hugo landete auf einem Stein und wackelte ein bisschen. „Na gut … mein Sprung ist vielleicht noch ein bisschen eingerostet. Aber er ist zurück!“

Wir lachten, und Hugo rief in die Nacht: „Ich kann wieder springen!“

Die anderen Tiere klatschten mit den Pfoten, Flügeln oder Schwänzen. Es war, als hätte der ganze Teich aufgeatmet.

Doch die Geschichte war noch nicht vorbei. Denn am nächsten Tag – oder besser: in der nächsten Nacht – hatten die Tiere eine Überraschung für Hugo vorbereitet.

Auf einem großen Blatt hatten sie ein kleines Schild gebastelt. Darauf stand mit leuchtendem Pilzsaft geschrieben: „Held des Sprungs“ 🏅

„Für dich, Hugo“, sagte die kleine Wasseramsel, „weil du nie aufgegeben hast.“

Hugo schnaubte gerührt. „Das ist … das ist das Schönste, was mir je passiert ist.“

Wir setzten uns nebeneinander ans Ufer. Die Glühwürmchen flogen eine Schleife über uns. Und ich wusste: Manchmal geht es nicht darum, wie weit man springt – sondern dass man den Mut hat, es überhaupt zu versuchen.

Und das war Hugos Nacht. 🌙🐸🦇