Der fliegende Teppich aus Moos – Eine Reise durch den nächtlichen Park ✨

Ben entdeckt zusammen mit Tina, dem Tausendfüßler, ein geheimnisvolles Stück Moos, das sich als fliegender Teppich entpuppt. Die beiden Freunde begeben sich auf eine sanfte, zauberhafte Reise durch den nächtlichen Park und erfahren, dass der Wald ihre Geschichten bewahrt – leise, magisch und voller Licht.

© Wowbook – Ben die Fledermaus

7/19/20253 min read

Hallo, ich bin’s, Ben! Eure kleine Fledermaus mit der großen Neugier. 🦇✨ Und heute erzähle ich euch von einer Nacht, die weicher war als jeder Moospolster und magischer als ein Wunsch beim Sternschnuppenflug.

Es begann ganz harmlos. Ich flog wie jeden Abend eine kleine Runde über den Park, meine Flügel streiften das kühle Nachtluftflüstern, und meine Ohren hörten die leisen Geräusche des nächtlichen Lebens. Alles war ruhig – bis auf ein leises Kichern, das aus der Nähe der alten Baumgruppe kam.

Ich landete vorsichtig auf einem Ast und spähte hinunter. Dort, zwischen zwei knorrigen Wurzeln, krabbelte meine Freundin Tina, der flinke Tausendfüßler. Mit all ihren winzigen Beinchen tänzelte sie auf einem dichten, weichen Moospolster herum, das leicht schimmerte.

„Pssst, Ben!“, rief sie kichernd. „Komm schnell – das Moos bewegt sich!“

Ich blinzelte. Moos? Das sich bewegt? Ich flatterte zu ihr hinunter und setzte mich auf den Rand. Tatsächlich: Es war, als würde das Moospolster leise atmen – und dann hob es sich ganz langsam vom Boden ab.

„Hilfe!“, piepste Tina und hielt sich an einem Grashalm fest. „Wow!“, flüsterte ich. „Das ist kein Moospolster … das ist ein fliegender Teppich!“

Langsam, ganz sacht, glitt das weiche Etwas durch die Luft. Tina saß mitten drauf, ich neben ihr – und der Teppich trug uns lautlos durch die Nacht.

Wir flogen über den Bach, der in der Dunkelheit glitzerte wie ein langgezogenes Sternbild. Dann über die Lichtung, wo Glühwürmchen tanzten. Niemand schien uns zu bemerken. Alles war sanft und friedlich.

„Wohin bringt er uns?“, flüsterte Tina. „Keine Ahnung. Aber ich glaube … er will uns etwas zeigen.“

Plötzlich bog der Teppich ab und schwebte langsam tiefer. Wir landeten auf einem alten, verfallenen Baumstumpf – und mitten darauf lag ein eingerolltes Blatt mit winzigen Zeichen darauf.

Tina beugte sich darüber. „Das ist eine Botschaft!“ Ich nickte. „Aber … sie ist nicht geschrieben. Sie ist geschnitzt.“

Vorsichtig entrollten wir das Blatt. Darauf stand: „Wenn ihr den Klang der Wurzeln hört, folgt dem Flüstern der Farne.“

Tina runzelte ihre winzige Stirn. „Was soll das denn heißen?“ „Vielleicht … dass es weitergeht?“

Und richtig – der Teppich hob wieder ab. Dieses Mal etwas schneller.

Wir flogen über eine alte Baumallee, und plötzlich hörten wir es: ein tiefes Brummen. Es kam von unten, aus dem Boden. Wie ein Lied, das niemand hörte – außer denen, die wirklich lauschten.

„Das ist der Klang der Wurzeln!“, rief Tina begeistert. „Wir müssen dem folgen!“

Der Teppich bog ab, direkt in das Farnfeld am Teich. Die Pflanzen bewegten sich leicht, obwohl kein Wind wehte. Es war, als würden sie flüstern.

„Da!“, rief ich. Zwischen den Farnen schimmerte etwas – eine kleine Lichtkugel, die sich drehte. Der Teppich schwebte direkt darauf zu.

Als wir näherkamen, flüsterte plötzlich eine Stimme – aber nicht laut, sondern direkt in unseren Herzen:

„Ihr habt gefunden, was lange verborgen war. Der Park trägt Erinnerungen – und wer sie sucht, wird Teil davon.“

Tina klammerte sich an mein Flügelbein. „Ben … ist das der Park, der mit uns spricht?“

Ich nickte langsam. „Oder etwas, das ihn beschützt.“

Die Lichtkugel löste sich langsam auf, und an ihrer Stelle erschien ein alter Baum, den ich nie zuvor gesehen hatte – mitten im Farnfeld! Er war riesig, mit silberner Rinde und moosbedeckten Wurzeln. Und dort, ganz unten, war eine kleine Öffnung.

Der Teppich landete sanft, und wir stiegen ab. Vorsichtig krochen wir durch die Öffnung – und fanden uns in einem kleinen, schimmernden Raum wieder. Überall hingen winzige Bilder aus Blattadern, Moosfäden und glitzerndem Tau.

„Das ist … eine Erinnerungskammer“, flüsterte Tina ehrfürchtig.

Ich betrachtete ein Bild: Es zeigte eine kleine Fledermaus mit zwei anderen Tieren auf einem Moosteppich. Es war … unsere Reise! Die Bilder entstanden direkt aus der Nacht selbst.

„Der Park bewahrt unsere Geschichten“, sagte ich leise. „Und dieser Teppich … hat sie gesammelt.“

Plötzlich spürten ich, wie der Teppich mich an den Füssen anstupste. Zeit, zurückzukehren.

Als wir den Raum verließen und aufstiegen, drehte sich der Teppich noch einmal in der Luft, schwebte über den Farnen, dem Bach, dem Lichtungsplatz – und landete schließlich wieder am Ort, an dem wir ihn gefunden hatten.

Wir stiegen ab. Und wie auf ein leises Zeichen hin versank der Teppich langsam im Boden, wurde wieder zu Moos – als wäre nie etwas gewesen.

Tina sah mich an. „Glaubst du, wir werden ihn wiederfinden?“

Ich lächelte. „Vielleicht. Wenn wir genau hinsehen. Und hinhören.“

Wir verabschiedeten uns mit einem stillen Nicken – denn manchmal braucht es keine Worte, wenn das Herz fliegt.

Und als ich in meine Baumhöhle zurückkehrte, war da ein Glitzern auf meinem Flügel – ein kleines Moosstückchen, das wie ein Stern leuchtete.

Vielleicht war es nur ein Traum. Oder vielleicht war es der Park, der uns sagen wollte: Eure Geschichten sind sicher. Und werden getragen – von einem fliegenden Teppich aus Moos. 🌿🌙