Der Wunschbaum im Schattenwald 🌳💫
Als Ben vom geheimnisvollen Wunschbaum hört, weckt er seinen Freund Hoppel – nicht für einen eigenen Wunsch, sondern um sich zu bedanken. Gemeinsam erleben sie eine leuchtende Reise durch den Schattenwald und entdecken, was es heißt, mit dem Herzen zu schenken.
© Wowbook – Ben die Fledermaus
8/2/20253 min read


Hallo, ich bin’s – Ben, die kleine Fledermaus mit den großen Ohren und einem noch größeren Herzen. 🦇💚 Heute erzähle ich euch von einer Nacht, in der ich etwas zurückgeben wollte … und dabei etwas ganz Besonderes entdeckt habe.
Es war eine ruhige Nacht im Park. Die Sterne funkelten, und der Wind spielte sanft in den Zweigen. Ich hing kopfüber in meiner Baumhöhle, als ich ein leises Flüstern hörte – nicht von einem Tier, sondern vom Wind selbst:
„Der Wunschbaum hat seine Krone geöffnet …“
Ich richtete mich auf. Der Wunschbaum? Den kannte ich nur aus alten Geschichten. Man sagte, er wohne tief im Schattenwald und öffne nur einmal im Jahr seine Krone – für diejenigen, die ihm eine echte Geschichte erzählen.
Und da erinnerte ich mich: an Hoppel. 🐰
Den kleinen Hasen mit dem weichen Fell, der mir einmal ein vierblättriges Kleeblatt geschenkt hatte, einfach so. Damals hatte ich Angst vor einem Sturm, und er meinte nur: „Das ist für dich. Damit du mutig bleibst.“
Jetzt war es Zeit, ihm etwas zurückzugeben.
Ich flog los. Leise, vorsichtig, bis ich seine Höhle am Waldrand erreichte. Dort schlief Hoppel tief und fest, eingekuschelt in trockenes Gras.
„Pssst … Hoppel?“, flüsterte ich.
Nichts.
Ich kitzelte ihn am Ohr. „Aufwachen … es geht um einen Wunsch.“
Seine Nase zuckte. Dann blinzelte er verschlafen. „Ben? Was machst du denn hier? Es ist mitten in der Nacht!“
„Ich weiß, aber … der Wunschbaum ist wach. Und ich möchte dir etwas schenken.“
Hoppels Augen wurden groß. „Dem Wunschbaum? Du meinst den Wunschbaum?“
Ich nickte. „Kommst du mit?“
Er zögerte kurz – dann schlüpfte er aus seiner Höhle. „Na gut. Aber nur, weil du so leise gefragt hast.“
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg. Luna, die zarte Nachtfalterin, schloss sich uns an. Ihr leuchtender Schimmer tanzte zwischen den Bäumen.
„Der Schattenwald ist weit“, flüsterte sie. „Und er ist … anders.“
Wir gingen schweigend weiter. Der Wald wurde dunkler, dichter, die Geräusche leiser. Keine Grillen, keine Frösche – nur das leise Rascheln unserer Schritte.
Plötzlich blieb Hoppel stehen. „Ich hab das Gefühl … wir werden beobachtet.“
Ich spitzte die Ohren. „Vielleicht. Aber ich glaube, der Wald horcht nur.“
Dann, mitten in einem Lichtkreis aus Mondlicht, stand er da: ein uralter Baum, so hoch, dass man die Krone kaum erkennen konnte. Und oben – leuchteten silberne Blätter wie Sterne.
„Der Wunschbaum …“, hauchte Luna.
Wir traten näher. Vor dem Stamm war ein runder Stein, weich von Moos bedeckt. Eine Wurzel wölbte sich wie eine Bank. Und auf der Rinde stand in feiner Schrift:
„Erzähle mir, was in deinem Herzen liegt.“
Hoppel schaute mich an. „Aber … was soll ich sagen?“
Ich trat vor. „Darf ich dir etwas schenken, Hoppel? Eine Geschichte?“
Er nickte still.
Und ich begann zu erzählen. Von jener Nacht mit dem Sturm. Von meiner Angst. Von dem Moment, als Hoppel mir das Kleeblatt schenkte. Wie es mich getröstet hat. Und dass ich seitdem keine Angst mehr vor Windgeräuschen habe.
Der Wunschbaum bewegte leise seine Äste.
Dann fiel ein einzelnes Blatt herab. Es schwebte langsam zu Boden, und als es Hoppel berührte, leuchtete es kurz auf – und wurde zu einem kleinen, goldenen Kleeblatt aus Licht.
Hoppel schnappte nach Luft. „Das ist … das ist mein Wunsch?“
Ich nickte. „Und mein Dank.“
Er legte das Lichtkleeblatt vorsichtig in sein Brustfell. „Danke, Ben. Das ist das Schönste, was mir je jemand geschenkt hat.“
Der Baum rauschte leise. Wir hörten keine Worte, aber verstanden trotzdem:
Wer gibt, bekommt mehr zurück, als er je erwartet.
Auf dem Rückweg war alles heller. Die Schatten waren freundlicher, das Gras weicher, und über uns zogen Glühwürmchen ihre leuchtenden Kreise.
Hoppel gähnte. „Ich glaub, ich träume noch.“
Ich lachte leise. „Vielleicht. Aber es war ein guter Traum.“
Und Luna flüsterte: „Ein Wunsch, der von Herzen kommt, ist immer echt.“
Als wir Hoppel wieder in seine Höhle brachten, schlief er sofort ein – mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Und ich? Ich flog zurück in meine Baumhöhle, mein Herz ganz warm. Vielleicht war der Wunschbaum nur ein Baum. Vielleicht war er Magie.
Aber eins wusste ich ganz sicher:
Manchmal sind es die leisen Nächte, die uns am meisten schenken. 🌙🦇🍀
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