🦔Iggy ist weg!🧐
Ein nächtliches Abenteuer in Schnabelstadt – mit Ben, Hugo und einem geheimnisvollen Verschwinden Wenn die Sterne über dem Park von Schnabelstadt funkeln und alle schlafen, beginnt für Ben, die kleine Fledermaus, eine ganz besondere Nacht. Ein aufgeregter Frosch, ein verschwundener Igel und eine Spur, die mitten in einen fremden Garten führt… Was ist passiert – und kann Ben seinen Freund retten? 🦔🌙
© Wowbook – Ben die Fledermaus
10/18/20254 min read


Heute Nacht muss ich dir was richtig Spannendes erzählen. Und wenn ich sage spannend, meine ich richtig spannend – mit einem echten Igel, einem Frosch mit Karatesprung und einem Abenteuer in einem fremden Garten mitten in der Stadt. Also kuschel dich gut ein, denn gleich geht’s los. 🛌🌙
Es war ein ganz normaler Abend im Park von Schnabelstadt. Die Grillen zirpten, der Wind rauschte durch die hohen Bäume, und die Glühwürmchen blinkten wie kleine Sterne am Boden. Ich saß auf einem Ast und kaute auf einem Stück trockenem Moos (nicht lecker, aber beruhigend), als Hugo – mein Froschfreund mit den berühmten Superhüpfern – angerast kam.
„Ben! Ben!“, rief er und machte dabei drei kleine Hüpfer hintereinander, „Iggy ist weg.“
„Was meinst du mit weg?“, fragte ich und flatterte nervös mit den Flügeln.
„Weg. Fort. Mitgenommen. Von Kindern.“
Mein Herz machte einen Satz. Iggy, unser kugelrunder, schüchterner Igel mit der kitzeligen Nase, war einfach verschwunden? Das konnte doch nicht sein.
„Wo hast du ihn zuletzt gesehen?“, fragte ich, schon halb in der Luft.
„Hinter dem Spielplatz, beim Brombeerbusch. Er hat dort ein Nickerchen gemacht. Und dann kamen Kinder, haben ‚Oh, wie süß‘ gerufen und… zack, war er weg. In einem Rucksack. Einfach so.“
Ich glaub, mein kleiner Fledermausmagen ist kurz stehen geblieben. Ein Rucksack? Menschenkinder? Iggy in der Menschenwelt? Das konnte ja nur schiefgehen.
„Wir müssen ihn zurückholen“, sagte ich entschlossen.
„Und zwar sofort“, quakte Hugo mutig und holte schon mal Luft – vermutlich für seinen nächsten Hüpfer.
Wir machten uns auf den Weg Richtung Schnabelstadt. Ja, richtig gehört. Unser schöner Park liegt am Rand von Schnabelstadt – einer Stadt voller Häuser, Autos und Menschen, die meistens gar nicht merken, was nachts so alles los ist. Aber heute Nacht, da würde etwas los sein. Denn zwei tierische Helden waren unterwegs.
Ich flog leise über die Dächer, während Hugo unten durch die Gärten hüpfte – platsch, platsch, platsch. Zum Glück hatte es vorher geregnet, und die Gehwege waren glitschig. Hugo rutschte manchmal so schnell durch die Vorgärten, dass er aussah wie ein kleiner grüner Puck auf einer Eisscheibe.
„Pst! Da vorne“, rief ich leise von oben. Ich hatte etwas gesehen – ein kleines Haus mit einem Garten, in dem Lichterketten funkelten. Und da, auf der Wiese, direkt hinter einem winzigen weißen Zaun: Iggy. Eingekuschelt in einen Schuhkarton. 🦔
Er sah ganz traurig aus. Neben ihm lagen eine Karotte (die er nicht mochte) und ein Teddybär (den er mit Todesverachtung anstarrte). Der Karton stand offen da – ohne Deckel – aber Iggy war so eingerollt, dass er nicht rauskam. Die Seiten des Kartons waren zu glatt und hoch, um alleine hinauszuklettern.
„Iggy“, flüsterte ich. „Bist du okay?“
„Ben?“, schnaufte Iggy leise. „Du bist wirklich hier? Ich dachte schon, ich bin für immer in dieser… dieser… Pappfalle gefangen. Die Kinder sind lieb, aber sie haben mir ein Bad gegeben. Mit Lavendelseife. Ich rieche wie ein Sofakissen.“
Ich musste fast lachen. „Keine Sorge. Wir holen dich hier raus.“
„Aber wie? Ich hab’s versucht. Ich komm hier nicht hoch – meine Beinchen sind zu kurz und meine Stacheln rutschen immer ab.“
„Dann ist jetzt Zeit für einen Froscheinsatz“, sagte Hugo und sprang mit einem Plopp auf den Rand des Kartons.
„Nicht wackeln“, rief Iggy, der sich erschrocken ein bisschen weiter einrollte.
„Alles unter Kontrolle“, grinste Hugo und ließ vorsichtig seine langen Froschbeine in die Schachtel hinunterbaumeln. „Greif mich. Ich zieh dich hoch.“
„Ich bin ein Igel, kein Kletteräffchen“, murrte Iggy.
„Dann machen wir’s anders“, sagte ich. Ich flatterte direkt neben Hugos Kopf und rief: „Roll dich nach vorne – Hugo kippt dich sanft über den Rand, und ich fang dich auf.“
Iggy blinzelte. „Ihr wollt mich werfen?“
„Nicht werfen – retten mit Schwung“, antwortete Hugo. Und bevor Iggy protestieren konnte, hebelte Hugo ihn ganz vorsichtig über den Rand.
Ich glitt unter ihn, hielt mit den Flügeln die Balance – und schwupps, Iggy kugelte in weichem Gras aus der Schachtel heraus.
Er blieb kurz liegen, dann streckte er seine kleinen Beinchen aus und rief: „Ich bin frei. Ich lebe. Und ich duft’ immer noch nach Lavendel.“
„Willkommen zurück“, grinste Hugo. „Jetzt aber nix wie weg hier.“
„Aber wie? Der Zaun ist hoch. Und das Tor klemmt“, jammerte Iggy.
Hugo kam just in diesem Moment angehüpft – voller Energie. „Lasst mich das übernehmen.“ Und mit einem heldenhaften QUAAAK nahm er Anlauf und sprang mit einem Superfrosch-Kick gegen das Gartentor.
Klonk.
Das Tor bewegte sich… nicht.
„Noch ein Versuch“, murmelte Hugo und schüttelte seinen Kopf. „Diesmal mit Drehung.“
„Oder…“, sagte ich und flatterte an das kleine Scharnier oben, „wir benutzen einfach das, was wir haben.“ Ich stupste mit dem Flügel gegen das rostige Scharnier. Es quietschte. Ich flog weiter zum Riegel – und mit einem kleinen Ruck öffnete sich das Tor ganz langsam.
Hugo stand darunter und rief: „Okay, Plan B war offenbar Plan A.“
Wir drei schlichen so leise wie möglich durch den Vorgarten. Iggy rollte sich zu einer Kugel zusammen, und Hugo schob ihn vorsichtig mit der Nase. Ich flatterte oben drüber und achtete darauf, dass kein Licht anging.
Doch dann – KRAZ – Iggy trat auf eine Gießkanne. Sie polterte über den Rasen und machte einen Lärm wie ein ganzer Eimer Murmeln auf Marmorboden.
Ein Licht ging an. Eine Stimme rief: „War das eine Katze?“
„Lauf“, flüsterte ich.
„Ich kann nicht laufen, ich bin eine Kugel“, quiekte Iggy.
Hugo nahm all seinen Mut zusammen, packte Iggy mit seinen Froscharmen – und sprang.
Ich weiß nicht, wie er das geschafft hat, aber er katapultierte sich mit Iggy unter dem Arm über das Tor, direkt ins nächste Gebüsch. Ich flog hinterher – mit Herzklopfen bis in die Flügelspitzen.
Im Busch angekommen atmeten wir alle tief durch. Iggy schnaufte. Hugo grinste. Ich lachte. Und dann lagen wir einfach nur da – mitten in der Nacht, im Gebüsch eines fremden Gartens, voller Matsch, Gras und Abenteuerlust.
„Danke“, sagte Iggy leise. „Ich hab euch wirklich gebraucht.“
Ich stupste ihn an. „Dafür sind Freunde doch da.“
Als wir endlich zurück im Park waren, rollte Iggy sich zufrieden in ein Laubhaufen-Nest, Hugo trank ein bisschen Tautropfen-Wasser, und ich flatterte auf meinen Lieblingsast.
Manchmal, dachte ich, muss man einfach losfliegen – auch wenn’s in fremde Vorgärten geht. Und manchmal sind es genau die kleinen, mutigen Nächte, die einem zeigen, wie groß Freundschaft wirklich ist.
Jetzt aber wird geschlafen. Ich bin müde wie eine Eule mit Jetlag.
Gute Nacht, du kleiner Abenteurer. 💤
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